Château Boeuf

Auf den Spuren von Château Boeuf Jungbullenfleisch

Ich habe vor einiger Zeit eine Einladung von Château Boeuf eine Marke der Firma R&S -Vertrieb Europäischer Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH und der Agentur Seidl bekommen, mir die Rinderzucht in Frankreich anzuschauen und dabei einen Blick hinter die Kulissen der industriellen Fleischproduktion von Château Boeuf Jungbullenfleisch zu werfen. Da habe ich nicht wirklich lange überlegt und habe schnell zugesagt.

So eine Reise und ein so intensiver Blick hinter die Kulissen, um darüber berichten zu dürfen, gehören zu meinen persönlichen Bloggerhighlights. Einen kleinen Wermutstropfen hatte diese Tour leider schon, warum erfährst du zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Blogpost. Mit dabei waren unter anderem noch folgende liebe Bloggerkollegen: Tine von pottlecker.de, Michaela von herzelieb.de und Christin & Nils von easytasting.com. Vertreter der Presse waren auch noch mit dabei, unter anderem von der Beef! und von Lust auf Genuss.

Untergebracht waren wir in einem alten Schloss in Le Mans, genauer gesagt im Best Western Permier Le Mans Country Club. Eine wie ich finde hervorragende Adresse, die ich gerne weiter empfehle, für alle die rund um Le Mans unterwegs sind oder auch nur einen Zwischenstopp dort einlegen möchten.

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Wobei handelt es sich bei der Marke Château Boeuf eigentlich?

Dabei handelt es sich hochwertiges, französisches Marken-Jungbullenfleisch mit folgenden Verpflichtungen und Kernaussagen, die sich auf der Homepage con Château Boeuf Jungbullenfleisch wieder finden:

  1. 100% pflanzliche Ernährung der Jungbullen, mineral- und vitaminhaltig
  2. Ständige unabhängige Kontrollen
  3. In Frankreich geborene, gehaltene und geschlachtete Jungbullen
  4. Garantierte Rückverfolgbarkeit der Jungbullen von der Geburt bis zur Verkaufsstelle gemäß den Vorschriften
  5. Garantierte Reifedauer für Barbecues und Bratenteilstücke
  6. Ausgewählte Fleisch- und Zweinutzungsrassen, keine reinen Milchrassen

Diese Kernaussagen findest du auf dem Etikett in jeder Vakuum-Verpackung, womit sich die Firma R&S sich für Qualität und Rückverfolgbarkeit verbürgt.

Als Beispiel habe ich mal ein Stück Unterschale vor dem vakuumieren ausgewählt. Auf dem linken Beipackzettel findest du die Daten zum Fleisch und auf dem rechten die oben erwähnten Kernaussagen zum Fleisch.

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Tag 1: Der Tag der Anreise. Theorie und Bauernhof I.

Wir kamen mit ein klein wenig Verspätung an, haben ein wenig im Country Club gegessen und durften uns kurz frisch machen. Darauf folgte die theoretische Vorbereitung auf die bevorstehenden Tage mit Zahlen und Fakten zum Thema Château Boeuf Jungbullenfleisch durch Dirk Bußmann und Ingmar Rauch, seines Zeichen Geschäftsführer von R&S.

Nach dem sehr informativen, offenen und interessanten Theorieteil über Ursprung, Zahlen, Marke und Qualitätskriterien von Château Boeuf Jungbullenfleisch, ging es direkt weiter zum ersten Bauernhof.

Auf dem ersten Bauernhof begegnete ich hauptsächlich Tiere der Rasse Charolais, „diese hat ihren Ursprung im Süden Frankreichs. Die ruhigen und anspruchslosen Rinder verfügen über ein ausgeprägtes Fleischbildungsvermögen, sowie über einen sehr hohen Anteil von hochwertigen – und damit teuren Fleischteilen. Das feine, hellrote Fleisch ist bekannt für sein Aroma, die Zartheit und nicht zuletzt die eher feine Marmorierung, die das Fleisch bei der Zubereitung saftig und weich erhält.“ Das weniger stark marmorierte Fleisch ist hierzulande beliebter, habe ich mir sagen lassen.

Die Tiere stehen auf dem Hof in ca. 40m² Boxen, haben viel Platz und haben dort scheinbar ein angenehmes Leben. Bevor die mast beginnt dürfen sie auch auf die großen Weiden mit viel Auslauf. Die Ohrmarken eines jeden Tieres zusammen mit dem sogenannten Tierpass dienen der späteren Nachverfolgbarkeit vom Supermarkt bis zurück zu dem Betrieb, wo das Rind aufgewachsen ist. Die kleinen süßen Kälber dürfen bis zu einem Jahr bei den Muttertieren bleiben und werden zusammen mit ihnen auf der Weide gehalten. Danach geht es zur Mast in die Ställe bis zu einem Schlachtalter von 18 bis 24 Monaten. Alter ist in diesem Zusammenhang schon ein sehr merkwürdiger Begriff. Im Kontrast zu diesem Schlachtalter stehen Tiere die nach Txogitxu geschlachtet werden, wie z.B. ein Oma-Kuh Steak nach Txogitxu Art oder ein Stück von der Alten Kuh – Grand Mu.

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Tag 2: Besuch im Schlachtbetrieb und Bauernhof II. Abreise.

Am zweiten Tag haben wir den Schlacht- und Zerlegebetrieb von Socopa besucht. Socopa ist einer der größten Firmen dieser Art in Frankreich. Wir durften einen Blick hinter die Kulissen werfen und mussten einiges an Überzeugungsarbeit leisten, um Fotos vom Inneren des Betriebes zu machen. Bevor wir den eigentlichen Zerlegebetrieb betreten durften, stand dann noch ein Wechsel der Bekleidung aus Hygiengründen an, ich durfte weiße Haube, Kittel, Helm, Hose und Gummistiefel an bzw. überziehen.

Nun kam er, der beeindruckenste Moment der Reise und für mich auch einer mit viel emotionalen Nachhall, der allerdings nicht auf Bildern festhalten werden durfte. Bei allem Verständnis aus Angst vor negativer Publicity, Offenheit sieht nun einmal leider anders aus, für mich ist es eher eine nicht genutzte Chance der Öffnung und Aufklärung. Schließlich kann ich nicht über ein sehr emotionales Erlebnis berichten, wenn keine Bilder darüber vorliegen. Eine Vorauswahl von Bildern durch Socopa wäre eventuell eine Alternative gewesen.
Es lässt sich mit Worten leider nicht so beschreiben, wie ich es gerne möchte bzw. für dich, den Leser, nicht so emotional darzustellen, damit du es auch annähernd nachvollziehen kannst. Denn nur mit aussagekräftigen Bildern aus diesem wichtigen Produktionsschritt kann ich dir auf beeindruckende Weise vorführen, dass Fleisch nicht einfach nur in der Theke liegt, sondern auch irgendwo verarbeitet werden muss. Ich versuche es trotzdem mal für dich in Worte zu fassen und so gut es geht zu beschreiben.

Im Moment als wir die Halle betraten, die sich direkt nach der Anlage für den Bolzenschuss befindet, hat mich ein tiefes Gefühl von Demut übermannt. Es herrschte eine betroffene Stille in mir. In der Halle nahm ich nur die Geräusche von Sägen, Hydraulik und anderen Maschinen wahr. Ich glaube mit diesen Gefühlen war ich nicht allein. Ich sah nur diese großen und beeindruckenden Tiere leblos und kopfüber an Ketten hängend in die Halle hereinfahren. Sie fuhren keine zwei Meter, immer noch kopfüber oder doch schon kopflos hängend, entfernt von mir, an mir vorbei. Womöglich habe ich sie gestern noch auf dem Bauernhof gesehen. Unwirklich! Ich musste diese vielen Eindrücke erstmal auf mich wirken lassen, denn so habe ich mir industrielle Schlachtung beileibe nicht vorgestellt, eigentlich habe ich sie mir nie wirklich vorgestellt. Die Mitarbeiter an den einzelnen Stationen waren dabei auf hydraulischen Bühnen, um rückenschonend arbeiten zu können. An den einzelnen Stationen bluten die Tiere aus, es wird ihnen die Haut abgezogen, der Kopf wird abgetrennt, die Innereien werden entnommen, diese fahren dann auf einer eigenen Straße weiter. Bis nur noch zwei Rinderhälften übrig sind, um dann eine Halle weiter zu fahren, um dann in Reihen hängend zu reifen und auf die Weiterverarbeitung zu warten. Gefühlt dauerte die Zerlegung eines Rindes bis zur Rinderhälfte keine 10 Minuten. Unwirklich!

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Nach dem Besuch des Schlacht- und Zerlegebetriebes von Socopa und den sehr intensiven Eindrücken, gab es nochmals Kontrastprogramm in einem weiteren Zuchtbetrieb. Diesmal gab es Limousin-Rinder zu sehen. „Die Limousin-Rasse hat Ihre Heimat in den Mittelgebirgslagen Südwestfrankreichs. Die hohe Schlachtausbeute ist zurückzuführen auf die feinen Knochen und die sehr starke Ausprägung der wertvollen Teilstücke. Die Tiere besitzen eine geringe Fettabdeckung – die Fetteinlagerung in den Muskeln jedoch ist sehr gut. Zudem weist das Fleisch eine zarte Faser auf.“

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Fazit:

Was soll ich sagen?! Ich hatte ein beeindruckendes und nachhaltiges Erlebnis. Vielen Dank dafür!

Die besichtigten Höfe machen einen sehr guten Eindruck und ich gehe mal davon aus, dass es auf allen anderen Höfen genauso so aussieht. Die Rinder haben ein kurzes, entspanntes und relativ stressfreies Leben bis zur Schlachtung. Die Wege zum Schlachtbetrieb sind kurz, womit der Stress von langen Transportwegen unterbleibt. Jedes einzelne Stück Fleisch kann bis zum Aufzuchtbetrieb zurückverfolgt werden. Zu der reinen Vermarktung des Fleisches durch R&S gehört auch die gleichzeitige Schulung des Fachpersonals auf diese spezielle Sorte Fleisch, sofern sie denn ins Sortiment aufgenommen wird.

Der Geschmack und die Qualität des Fleisches von Château Boeuf Jungbullenfleisch ist mehr als gut und sicherlich es ist auch mehr als nur eine Alternative zum normalen Supermarktfleisch. Es spricht also vieles für dieses Fleisch. Probiere es einfach mal aus und denke daran, ein Tier besteht nicht nur aus Filet, sondern auch aus ganz vielen anderen interessanten Teilstücken, lass dich einfach mal beraten. Leider habe ich in Herne bzw. Wanne-Eickel vor Ort noch keinen REWE-Markt gefunden, der Château Boeuf Jungbullenfleisch anbietet.

Bevor du mich jetzt fragst, nein, ich werde aufgrund meiner Erfahrungen nicht auf die böse Seite der Macht wechseln und Vegetarier werden. Dafür esse ich zu gerne gutes Fleisch. Es ist auch eher der Gegenteil der Fall. Ich werde durch diese persönlich gemachten Erfahrungen Fleisch nun noch bewusster Essen bzw. es noch mehr zu schätzen wissen, was auf meinem Teller liegt. Des Weiteren werde ich in meinem Umfeld und meinem Blog noch mehr über gutes Fleisch aufklären, um den Respekt vor dem Lebensmittel Fleisch bzw. vor dem Tier, welches dafür geschlachtet worden ist, weiter zu erhöhen. Es kann ja schließlich nicht sein, dass 500 Gramm Fleisch billiger ist als 500 g TK Gemüse.

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